Frage: Der erste Entwurf für die Gliederung meiner Dissertation steht soweit. Ich bin allerdings nicht so sicher, ob die einzelnen Teile gut zusammenpassen und einem roten Faden folgen. Wie kann ich prüfen, ob der Aufbau meiner Arbeit klar und logisch ist?
Antwort: Sie widmen sich frühzeitig der Struktur Ihrer Dissertation. Damit legen Sie die Grundlage, um sich im weiteren Schreibprozess orientieren zu können und beim Schreiben nicht in manchmal verführerischen Nebenschauplätzen zu verlieren.
In der Schreibdidaktik unterscheiden wir die äußere und die innere Gliederung eines Textes. Die äußere Gliederung bildet den formalen Aufbau einer Arbeit ab. Die innere Gliederung fokussiert die Logik der Abfolge von Inhalten. Um den roten Faden Ihrer Gliederung zu prüfen und herauszuarbeiten, können Sie sich folgende Fragen stellen:
Äußere Gliederung
- Welche formalen Anforderungen gibt es in meinem Fachbereich, denen ich beim Aufbau meiner Arbeit folgen muss / sollte?
- Welche Formatvorlagen möchte ich nutzen, um den Text von vornherein optisch ansprechend und einheitlich zu gestalten?
- Ist mein Text angemessen in Kapitel und Unterkapitel gegliedert?
- Passen die Überschriften zu den Kapiteln und sind sie aussagekräftig für das, was die Lesenden im Kapitel erwartet?
- Habe ich die Kapitel ausreichend durch Absätze gegliedert?
Innere Gliederung
- Ist die Abfolge des gesamten Inhalts nachvollziehbar oder sollte ich etwas umordnen?
- Wie lauten Thema und Kernaussage eines Kapitels oder Absatzes?
- Welchen Bezug hat der Textteil zu meiner Forschungsfrage und welche Funktion erfüllt er im Gesamtzusammenhang?
- Ist meine Argumentation einleuchtend?
- Sind die Textteile schlüssig aufeinander bezogen? Habe ich sie mit passenden Konnektoren zu anderen Gedanken und Zitaten in Beziehung gesetzt?
Diesen Fragenkatalog können Sie als Checkliste nutzen, um eine klare und logisch aufgebaute Textstruktur im Blick zu behalten. So stellen Sie sicher, dass sich Ihre Lesenden in Ihre Kernaussagen und Schlussfolgerungen jederzeit gut hineindenken können.
Herzlich grüßt aus dem [schreibzentrum.berlin]
Ihre Dr. Gudrun Thielking-Wagner