Die Dissertation abschließen und nicht weiter daran herumfeilen

Frage: Wie schafft man es, einen Schlussstrich zu ziehen und das Geschriebene nicht immer wieder ver(schlimm)bessern zu wollen?

Antwort: Ihr Wort „ver(schlimm)bessern“ deutet es an: Endloses Überarbeiten macht einen Text irgendwann nicht mehr besser. Doch warum ist es manchmal so schwierig, das Geschriebene anzuerkennen und loszulassen? Lernen Sie nachfolgend drei häufige Ursachen kennen.

Streben nach Perfektion

Klar, ein perfekter Satz fühlt sich gut an. Suchen Sie jedoch für jeden Satz Ihres Textes nach der perfekten Formulierung, kann dies dazu führen, dass Sie sich unnötig unter Druck setzen. Unnötig deshalb, weil für die Lesenden ein guter und verständlicher Text ausreicht, um Ihrer Argumentation zu folgen und die Qualität Ihrer Forschung zu erkennen. Finden Sie deshalb heraus, ob Ihre Sätze gut sind. Fragen Sie eine Person Ihres Vertrauens, wie sie eine bestimmte Passage versteht. Entspricht dies dem, was Sie sagen wollen, dann haben Sie gute und angemessene Formulierungen gefunden.

Dem Text misstrauen

Empfinden Sie Ihren Text immer als zu schwach und können ihn nur noch auf seine Defizite hin lesen? Dann kann auch hier ein Blick von außen nützen. Geben Sie einer Person Ihres Vertrauens einen Textauszug und bitten Sie sie ausdrücklich um Rückmeldung, was ihr darin inhaltlich, strukturell oder sprachlich gefällt. Schätzen Sie anschließend die Qualität des Geschriebenen unter Berücksichtigung dieses Feedbacks neu ein und gewinnen Sie so Vertrauen in Ihren Text zurück.

Unsicherheit vor dem Danach

Befürchten Sie, nach der Einreichung der Dissertation in ein Loch zu fallen oder fehlt Ihnen eine Perspektive für danach? Das Danach ist jedoch kein leerer Raum, denn mit der Verteidigung und der Veröffentlichung warten noch weitere anspruchsvolle Aufgaben der Promotion auf Sie. Zugleich können nun neue zeitliche Spielräume entstehen, in denen Sie sich auch (wieder) anderen Aufgaben und der Entwicklung Ihrer weiteren beruflichen Orientierung zuwenden können.

(Wenn Sie mehr zum Thema „Berufliche Orientierung“ erfahren möchten, lesen Sie gern hier weiter.)

Herzliche Grüße aus dem [schreibzentrum.berlin]

Ihr

Dr. Sven Arnold

E. Liebscher