Frage: Wie und wo kann ich mich mit Schreibgruppen vernetzen?
Antwort: Schreibgruppen sind wirklich ein tolles Angebot! Der gesellige Rahmen und feste Termine stellen Verbindlichkeit her, unterstützen den Aufbau von Schreibroutinen und motivieren auf diese Weise zum Dranbleiben. Hier habe ich 7 Gründe aufgeführt, in einer Schreibgruppe mitzumachen.
Bestehende Gruppen sind erfolgreich, weil sie sich Regeln gegeben haben. Wenn Sie sich einer solchen Schreibgruppe anschließen wollen, müssen Sie also für sich vorab klären, welches Format genau Sie suchen.
Möchten Sie sich ab und an in Ihrer Stadt zum Schreiben verabreden oder klappt es online besser für Sie? Suchen Sie eine homogene Gruppe mit festen Mitgliedern oder darf die Zusammensetzung immer wieder wechseln? Reicht Ihnen ein wöchentliches oder monatliches Treffen oder brauchen Sie tägliche Schreibrunden? Wollen Sie sich nur zum Schreiben treffen oder wünschen Sie sich auch die Option zum Textfeedback in der Gruppe? usw.
Hier erste Hinweise für Ihre Suche:
Präsenz- oder Online-Schreibgruppen?
- Online-Schreibgruppen finden Sie in entsprechenden Portalen, z.B. auf Meetup und / oder über Social Media-Plattformen (Instagram, Facebook usw.). Sind Sie in einem bestimmten beruflichen Feld unterwegs, suchen Sie auf den Vernetzungs- und Kommunikations-Plattformen, die Ihre Community nutzt.
- Promovieren Sie zum Beispiel? Seit „Corona“ organisieren Graduierteneinrichtungen vermehrt eigene Online-Schreibgruppen oder Kick-Off-Veranstaltungen oder bieten kostenlose Meeting-Räume an für Gruppen, die sich in Präsenz treffen wollen. Schauen Sie auf der Webseite Ihrer Universität oder Hochschule nach oder regen Sie solche Gruppen an. Die Koordinator_innen freuen sich über solche Impulse! Nutzen Sie außerdem eigens angebotene „Schreibwochen“ oder ähnliche Schreibevents. Dort finden sich nach unserer Erfahrung immer mehrere Teilnehmende, die nach der Veranstaltung das Schreiben in der Gruppe verstetigen möchten.
- Oder Ihre Universität/Hochschule verfügt über ein Schreibzentrum. Hier können Sie nach Kontakten fragen und finden Unterstützung bei der Gründung einer eigenen Gruppe.
- Große Universitäts- oder Staatsbibliotheken bieten inzwischen eigene Schreibgruppen an wie z.B. die Staatsbibliothek zu Berlin.
- Sie können alle genannten Portale und Kanäle nutzen, um selbst eine eigene Online- oder Präsenz-Schreibgruppe zu organisieren.
Offene oder geschlossene Schreibgruppen?
- Am unkompliziertesten sind „Shut up and write!“-Gruppen, die als offene Treffen organisiert sind.
Das [schreibzentrum.berlin] bietet den „Schreib-Freitag für Promovierende“ und den „Dritten Mittwoch“ für beruflich Schreibende in diesem Format an. Die Teilnahme ist kostenfrei. Wer mitmacht, erhält hier regelmäßig von anderen Teilnehmenden Hinweise und Links zu Schreibgruppen und Schreibinitiativen, denen man sich anschließen kann. - Es gibt Frauengruppen oder Gruppen, die nur Fortgeschrittene oder nur Starter_innen akzeptieren. Das hat alles gute Gründe. Hauptsache, es funktioniert. Hier lohnt es sich, über persönliche Kontakte ab und an nachzufragen, denn es gibt ja immer wieder Mitglieder, die ihr Schreibprojekt erfolgreich abschließen und dann die Gruppe verlassen.
Die beschriebenen Gruppen sind in der Regel kostenfrei. Wünschen Sie sich eine intensivere Moderation und Begleitung beim Schreiben sowie auch regelmäßiges Textfeedback, kann es sich lohnen, entsprechende Angebote professioneller Schreibtrainer_innen zu buchen.
Viel Erfolg bei der Suche wünscht Ihnen
Ihre Dr. Daniela Liebscher