Frage: Ich bastele bei meiner Doktorarbeit immer wieder an meiner Forschungsfrage rum. Ich werde das Gefühl nicht los, dass ich mein Thema zu schwammig formuliert habe und alles unscharf bleibt. Wie komme ich zu mehr Klarheit?
Antwort: Die passende Forschungsfrage zum Thema präzise zu formulieren, ist eine der anspruchsvollsten Aufgaben bei einer Promotion. Denn ein Thema beinhaltet generell viele Frageoptionen. Zur Findung der relevanten Frage gilt es, den Schwerpunkt herauszufiltern, der in der Dissertation mit einem bestimmten Ziel untersucht werden soll. Insofern ist es wichtig, dass Sie das Thema und Ziel Ihrer Untersuchung eindeutig definieren. Dies hilft Ihnen, die passende Fragestellung zu erkennen und aufzuschreiben.
Die folgende Methode in 5 Schritten hat sich hierzu bewährt:
Vollenden Sie die unter Punkt 1, 2 und 3 aufgeführten Satzanfänge:
- Worüber schreibe ich? „Ich untersuche / arbeite an / schreibe über …“
- Was will ich wissen? „Ich möchte verstehen / herausfinden / prüfen / klären …“
- Warum will ich das wissen? „… um zu überlegen / zu ermöglichen / beurteilen zu können / daraus schlussfolgern zu können …“
- Formulieren Sie nun Ihre Aussage unter Punkt 2 in eine Fragestellung / Forschungsfrage um.
- Aus dem unter Punkt 3 Geschriebenen ergibt sich das konkrete Ziel Ihrer Arbeit.
Beispiel:
Zu 1. Ich schreibe über den Fachkräftemangel in klein- und mittelständischen Handwerksunternehmen (KMU) Deutschlands.
Zu 2. Ich möchte herausfinden, welche Maßnahmen zur Unternehmenskultur Arbeitgeber im Handwerk attraktiv machen.
Zu 3. Ich möchte beurteilen können, mit welchen Maßnahmen von Unternehmensseite dem Fachkräftemangel begegnet werden kann.
Zu 4. Welche Maßnahmen zur Unternehmenskultur tragen dazu bei, Arbeitgeber im Handwerk attraktiv zu machen?
Zu 5. Ziel dieser Arbeit ist es Maßnahmen zu ermitteln, mit denen Unternehmen dem Fachkräftemangel in deutschen KMU des Handwerks begegnen können.
Nehmen Sie sich für diese klärende Aufgabe Zeit. Das Ergebnis lohnt sich.
Herzliche Grüße aus dem [schreibzentrum.berlin]
Ihre Dr. Gudrun Thielking-Wagner