Frage: Wie schreibe ich die Anrede, wenn ich aus dem Namen nicht erkennen kann, ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt?
Antwort: Angenommen, Sie wollen eine schriftliche Anfrage von einer Ihnen noch unbekannten Person namens Sascha Neumann beantworten. Beginnen Sie Ihre Antwort dann mit: „Sehr geehrte Frau Neumann“? oder mit: „Sehr geehrter Herr Neumann“? Oder – in geschlechterneutraler Schreibweise – mit: „Sehr geehrte*r Herr*Frau Neumann“? Die Unsicherheit entsteht hier dadurch, dass der Name Sascha keinem Geschlecht ausschließlich zugeordnet ist. Es handelt sich vielmehr um einen sogenannten „Unisex-Namen“, wie es beispielsweise auch die Vornamen Alex, Chris, Kim oder Robin sind.
Unisex-Namen, unbekannte oder abgekürzte Vornamen
In folgenden drei Situationen kann das Geschlecht als nicht eindeutig erscheinen:
- Der Vorname ist ein Unisex-Name,
- der Vorname ist Ihnen unbekannt,
- der Vorname ist in dem Anschreiben, welches Sie beantworten, abgekürzt.
Im Falle, dass Ihnen der Vorname unbekannt ist – vielleicht der Name „Esohe“? –, können Sie mit einer kurzen Internet-Suche herauszufinden versuchen, welchem Geschlecht dieser Name angehört. Geben Sie in diesem Beispiel „Esohe“ zusammen mit dem Suchwort „Vorname“ in eine Suchmaschine ein. – Das Ergebnis? Es ist ein Mädchenname.
Die Lösung: „Guten Tag“
Mit der E-Mail hat eine bis dahin nur gesprochene Formulierung der Anrede Einzug auch in die geschäftliche Korrespondenz gehalten – die Begrüßung: „Guten Tag“. Mit dieser haben Sie nun die Möglichkeit, auf eine geschlechterspezifische Anrede zu verzichten. Verbinden Sie stattdessen die Begrüßung mit dem Namen, den die Person, der Sie antworten, selbst angegeben hat:
„Guten Tag, Sascha Neumann“
„Guten Tag, Esohe Oni“
„Guten Tag, A. Becker“
Diese Formulierung funktioniert immer. Mit ihr vermeiden Sie Irritationen aufgrund einer unpassenden Geschlechterzuordnung und beginnen Ihr Schreiben in jedem Fall höflich und richtig.
Mit herzlichem Gruß aus dem [schreibzentrum.berlin]
Ihr
Dr. Sven Arnold