Frage: Ich schiebe das Protokollschreiben oft so lange vor mir her, bis ich unter Zeitdruck gerate. Das stresst mich zunehmend. Was kann ich dagegen tun?
Antwort: Das Phänomen, das Sie beschreiben, kennen viele: Der nächste Sitzungstermin, eine Deadline oder eine Abgabefrist sind festgelegt. Bis dahin ist ein Schriftstück zu erstellen – in Ihrem Fall das Protokoll. Zusätzlich haben Sie natürlich viele andere Dinge zu tun, die ebenfalls wichtig, dringend sind oder Spaß machen. Ablenkung ist vorprogrammiert. Und gepaart mit einem unguten Gefühl gerät eine komplexe Schreibaufgabe fast unbemerkt auf die lange Bank. Die Falle der Aufschieberitis ist geöffnet.
Sie wollen nicht mehr in diese Falle hineintappen und damit verbundenen Stress vermeiden. Keine Sorge, das geht!
Ursachen für die Prokrastination aufspüren
Prüfen Sie sich selbst und finden Sie den Grund für Ihr Verhalten. Was genau ist es, warum Sie das Protokoll-Schreiben hinauszögern?
- Fühlen Sie sich überfordert oder gelangweilt?
- Behindern unzureichendes fachliches Wissen oder fehlende Informationen das Schreiben?
- Haben Sie sich zum Schreiben eine Tageszeit ausgesucht, zu der Ihr Biorhythmus runtergefahren ist und Sie sich schlecht konzentrieren können?
- Ist Zeit ein Problem?
- Oder brauchen Sie andere Hilfe?
Nutzen Sie die Methode des Freewriting, um Ihre Gedanken und Gefühle zum Prokrastinieren aufzuschreiben. Schreiben Sie 5 Minuten frei auf, was Ihnen hierzu einfällt. Reflektieren Sie danach Ihre Erkenntnisse und kommen Sie ins Handeln: Sprechen Sie z. B. offen an, wenn Sie eine fachliche Nachfrage haben oder anderweitig kollegiale Hilfe benötigen. Oder prüfen Sie, ob Sie Ihre Vorbereitung auf die Mitschrift optimieren können. Sie stehen vor keinem unlösbaren Problem.
Komplexe Schreibaufgabe sofort angehen
Und packen Sie Ihre Schreibaufgabe gleich an. Warten Sie nicht auf den optimalen Zeitpunkt, der wird nicht kommen. Sie haben bereits erkannt, dass das Warten bzw. Aufschieben die Situation eher verschlimmert. Der richtige Zeitpunkt ist deshalb JETZT! Legen Sie los.
Herzliche Grüße aus dem [schreibzentrum.berlin]
Ihre Dr. Gudrun Thielking-Wagner