Frage: Zurzeit schreibe ich an meiner Dissertation im Home-Office. Ich stelle mir einen Wecker, um früh aufzustehen und den Tag optimal für meine Dissertation zu nutzen. Ich komme aber morgens immer schwer ins Schreiben und bin nicht richtig effektiv. Das macht mir ein schlechtes Gewissen. Was kann ich tun?
Antwort: Die Situation, die Sie beschreiben, lässt bei mir den Eindruck entstehen, dass der Morgen möglicherweise nicht Ihre beste Zeit ist, um zu schreiben. Vielleicht gehören Sie eher zu den „Eulen“, die erst später am Tag oder nachts am produktivsten sind?
Das wäre kein Grund für ein schlechtes Gewissen. Denn Arbeitsverhalten und -vermögen sind von Mensch zu Mensch verschieden. Wenn die Tages- (oder Nacht-)form auch ganz unterschiedlich sein kann, lässt sich bei den meisten von uns jedoch ein Muster für unsere grundsätzliche physische, emotionale und geistige Verfassung erkennen. Wir erleben täglich Phasen, in denen wir uns besonders gut konzentrieren und viel wegschaffen können, kreativ sind oder auch in den Seilen hängen. Diese „innere Uhr“ ist genetisch festgelegt.
Den Biorhythmus systematisch erfassen
Wissen Sie intuitiv, zu welchen Zeiten Sie gut arbeiten können? Wenn nicht, oder Sie sich ein verlässlicheres Bild wünschen, lohnt sich ein systematischer Blick auf Ihre biologischen Zeiten.
Führen Sie dazu über einige Wochen Tagebuch. Legen Sie sich eine Tabelle an und notieren Sie für jeden Tag das Folgende:
- Wann bin ich aufgewacht?
- Wann konnte ich mich am besten konzentrieren?
- Wann hatte ich ein Leistungstief?
- Wann war ich kreativ, wann sind mir Ideen gekommen?
Entspannt zu besten Arbeitsergebnissen
Betrachten Sie Ihre Ergebnisse. Folgen Sie im Arbeitsrhythmus Ihrer inneren Uhr? Was können Sie ggf. verändern? Bringen Sie Ihr Arbeitsverhalten entspannt und ohne Skrupel (noch besser) in Einklang mit Ihrem Biorhythmus. In dem Wissen, dass Sie so Ihre Leistungskraft, Lebenszufriedenheit und Gesundheit positiv beeinflussen und die besten Arbeitsergebnisse erzielen werden.
Herzlich aus dem [schreibzentrum.berlin],
Ihre Dr. Gudrun Thielking-Wagner
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